Lagebeschreibung handelt von topologischen
und topographischen Phänomenen: die Lage einer Landschaft,
eines Ortes oder Gebietes. Lagebeschreibung meint aber auch Situationen
inneren Erlebens. Wir sprechen von Lebenslagen, Stimmungslagen und
davon, dass etwas
in Schieflage gerät. Die Topographie wird zur Metapher. Wenn
man den Ausstellungsraum betritt wird zuerst augenfällig, dass
die unterschiedlichen Ebenen nicht parallel zur Bodenfläche
stehen. Diese schiefen Ebenen werden in dem langgezogenen Ausstellungsraum
zu einer Landschaft. Bei näherer Betrachtung erscheinen landschaftliche
Versatzstücke, Zypressen, Berge, Architekturen. Diese befinden
sich auf tischartigen Konstruktionen. Tische sind die Orte unserer
Lebenswelt, an denen sich Gemeinschaft bildet. Um den Tisch versammelt
man sich, um gemeinsam zu essen, zu spielen, zu arbeiten
und zu kultisch-religiösen Zwecken, die die Urform des Tisches,
den Altar, hervorgebracht haben. Gerade diese Orte sind in der Installation
in Schieflage geraten: Ein Tisch droht unter seiner Last zusammenzubrechen,
ein anderer wird nur durch seinen fragilen gläsernen Unterbau
im Lot gehalten, ein dritter muss sich auf einer Wippe behaupten.
Der zentrale, große Tisch trägt jedoch Objekte, die sich
der Neigung der Tischplatte nicht fügen wollen und dem Abrutschen
etwas entgegensetzen. Liniengitter überziehen alle Flächen,
auch der Fußboden besitzt ein Raster und wird in diesem Kontext
zu einer Karte, zu einem Plan der Vermessung und des Ordnens. |